Maultaschen

Maultaschen

Pasta Kurs-2022-06
Herrgottsbescheißerle am Feiertag

Die schwäbischen Maultaschen sind unsere süddeutsche Version von gefüllter Pasta. Sie werden gerne auch Herrgottsbescheißerle genannt. Im katholischen Süddeutschland aß man an bestimmten Feiertagen oder generell freitags kein Fleisch. Ich stamme aus Rheinhessen und aus einer sehr katholischen Familie. Ich bin so aufgewachsen. Freitags gab's Fisch oder Mehlspeisen. Kleingehackt, mit Gemüse vermischt und im Nudelteig versteckt, tarnte man das Fleischgericht und verspeiste es so gerne auch an den eigentlich fleischfreien Festtagen.

Dünn und vegan – Brühe oder geschmelzt

Immer schon gab es auch vegetarische Füllungen mit Gemüse und Käse. Zu vegan ist es eigentlich nur ein kleiner Schritt. Der Teig wird dünn ausgerollt – ähnlich wie bei italienischer Pasta – will man denn die Füllung schmecken und nicht einen Teigbatzen. Man isst sie klassisch einfach in heißer Brühe oder „geschmelzt“ – mit in Butter glasig gedünsteten Zwiebeln.

Maultaschen sind relativ groß, rechteckig und dick gefüllt. Die Füllung ist sehr fein gehackt bzw. püriert und kompakt. Kalte Maultauschen vom Vortag werden gerne in Scheiben geschnitten und in Butter angebraten gegessen.

Zutaten

Für ca. 10 Maultaschen

200 g
120 g
160 ml
2 EL
1
1
400 g
200 g
1 Bund
50 g
100 g
1 l

So wird's gemacht

Maultaschenteig

  1. Alle Zutaten zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Er darf weder zu trocken, noch zu nass sein. Ggf. etwas Gries oder etwas Wasser zugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
  2. In ein feuchtes Tuch einschlagen und mindesten 30 Minuten ruhen lassen.

Füllung

  1. Die Zwiebel fein (!) würfeln und in Öl bei mittlerer Hitze langsam goldbraun anrösten.
  2. Den Knoblauch reiben und dazu geben.
  3. Den fein gehackten Spinat dazu geben und kräftig kochen, so dass möglichst viel Feuchtigkeit verdampft.
  4. Die Petersilie sehr fein hacken und untermischen.
  5. Von der Hitze nehmen und mit Quark, Parmesan und Semmelbrösel mischen.
  6. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zimt abschmecken. Der Zimt wirkt Wunder gegen den leicht muffigen Spinatgeschmack, ohne dass er vorschmeckt. Die Füllung soll relativ trocken und fest sein. Bei Bedarf noch etwas Semmelbrösel nachgeben.

Maultaschen

  1. Den Nudelteig zu langen etwa 10 cm breiten Teigplatten ausrollen. Es soll relativ dünn ausgerollt sein.
  2. Etwa 1,5 cm vom langen Rand entfernt jetzt rechteckige Haufen machen – das kann gut 1,5 EL Füllung pro Haufen sein. Zwischen den Haufen etwa 2 cm Abstand halten.
  3. Die Ränder und Zwischenräume der Haufen mit Wasser anfeuchten. Jetzt die zweite Seite darüber falten. Und die Ränder fest zusammendrücken. And der „Naht-Stelle“ den Teig leicht überlappen lassen.
  4. Zwischen den gefüllten Päckchen den Teig durchschneiden. So sind jetzt lange rechteckige, sehr prall gefüllte Päckchen entstanden.
  5. Die Gemüsebrühe zum Sieden bringen. Die Maultaschen hineingeben und in der siedenden Brühe gar ziehen. Das dauert weniger als 10 Minuten.
  6. In der Brühe servieren. Mit etwas frischer, gehackter Petersilie bestreuen.